liad
© sedl 2007
waunn i a liad schreib:
manchmoi waunn mi di muse küsst
bin i traurig, daß't as du net bist
gaunz ohne wort kunnt i poetisch werdn
mit meine finga, mit mein mund, mein klanan herrn
oba du bist net bei mir . . .
und waunn de sunn' scheint:
do liegat i mit dir am straund
dei feuchtes hoar tat si kräuseln in meina haund
a woama wind tat streicheln unsa haut
und hinta uns rauschat des meer, doch net sehr laut
und waunn da regn foit:
do tat i mit dir spaziern geh'n
mit nur an schirm, mei, war des schen
gaunz eng beinaund', daß uns jo ka tropfn trifft
und fois doch, küssat i eam afoch vo dein g'sicht
oba du bist net bei mir
hob nur a poar zeiln auf an blattl papier
fia di gabat i des ollas her
denn i wünsch' ma di so sehr
und waunn da herbst kummt
tat i mit dir de bunten blattln schaun
a spete rosn ausn park fia di klau'n
und söbst da ödeste novembatog
war mit dir z'aumm a tog, den i mog
und tiaf im winter
gangat ma durch'n vaschneitn woid
i glaub, uns warat net sehr koid
oam in oam durch de weiße wöd
und du und i, des war des anzige wos zöhlt
oba du bist net bei mir
hob nur des vollg'schriebane blattl papier
i glaub des gib i nimmer her
doch no immer wü i di so sehr
fia di tat i ollas gebn
najo fost - so is des ebn